Sprachbedienung mit „Cortana, …“

Mittlerweile hat wahrscheinlich schon jedes bedeutende Unternehmen, das irgendwie mit Software zu tun hat, seinen eigenen Sprachassistenten entwickelt. Apple machte 2011 mit Siri für das iPhone 4s den Anfang. Heute ist beispielsweise Alexa von Amazon sehr bekannt und bereits in jedem fünften deutschen Haushalt zu finden.

Obwohl auch ziemlich verbreitet, sind andere Sprachassistenten nicht so bekannt. Dazu gehört zum Beispiel der Sprachassistent Cortana von Microsoft.

Was ist der Sprachassistent Cortana?

Es handelt sich um ein Programm zur Spracherkennung, das von Microsoft im Jahr 2014 entwickelt wurde. Cortana versteht Befehle in natürlich gesprochener Sprache „versteht“ und verarbeitet. Der Sprachassistent Cortana ist Bestandteil des Betriebssystems Windows 10 und damit auf sehr vielen Computern vorinstalliert.

Darüber hinaus läuft Cortana auch auf den wenigen Smartphones, die noch ein Betriebssystem von Windows benutzen ( Windows Phone 8.1). Darüber hinaus gibt es auch Versionen für das Android von Google und das iOS Betriebssystem von Apple. Auf der XBox One ist Cortana ebenfalls vorinstalliert.

Der Name ist von Cortana aus der Microsoft-Spielserie „Halo“ entnommen. Dort ist Cortana der Name einer künstlichen Intelligenz, die zur Unterstützung des Spielers dient.

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Wie funktioniert Cortana?

Der Sprachassistent ist auf vielen Endgeräten bereits vorinstalliert. Die Aktivierung erfolgt durch das Antippen des Mikrofonsymbols auf dem Display und das Aussprechen der Aktivierungsworte „Hey, Cortana“. Wenn Cortana aktiviert ist, wird das durch 2 konzentrische Kreise auf dem Display angezeigt.

Der Sprachassistent ist eine lernfähige Software. Das bedeutet, je öfter Sie Cortana anwenden, um so besser funktioniert das Programm. Es lernt, den Klang Ihrer Stimme zu erkennen und gewöhnt sich an Ihre Aussprache. Zu diesem Zweck werden große Mengen an Daten an Microsoft Server in den USA übertragen und dort analysiert und gespeichert. In einem Ordner mit dem Namen Notizbuch speichert Cortana, welche Daten der User bevorzugt abruft.

So kann Cortana beispielsweise Nachrichten liefern, die auf den persönlichen Geschmack des Users zugeschnitten sind. Geschäftsleute bekommen bevorzugt Nachrichten aus Börse und Wirtschaft, Fußballfreunde werden über die neuesten Spiele und Nachrichten rund um
„König Fußball“ informiert und andere erfahren sofort vom neuesten Skandal oder was die Promis so treiben. Dadurch verbessert sich die Nutzung von Cortana im Laufe der Zeit immer mehr.

Was kann der Sprachassistent Cortana?

Die Grundfunktionen ähneln denen der anderen Sprachassistenten. Cortana kann beispielsweise Termine verwalten, einen Weckruf verwalten, Nachrichten, Wetterbericht, Börsenkurse und Verkehrsinfos vorlesen. Musik aus dem internen Speicher des Endgeräts kann abgespielt und einfache Berechnungen ausgeführt werden.

Cortana kann auch E-Mails schreiben und an Empfänger in der Kontaktliste versenden. Im Internet sucht Cortana nach Begriffen. Dabei wird die Microsoft Suchmaschine Bing verwendet. Microsoft Programme wie MS Office, Excel oder Outlook können geöffnet oder geschlossen werden.

Welche Lautsprecher und andere Geräte werden unterstützt?

Zu Cortana gehört auch ein smarter Lautsprecher. Der trägt den Namen Invoke (so viel wie aufrufen) und wird von der Firma Harman Kardon hergestellt. Derzeit ist der Lautsprecher jedoch lediglich in den USA erhältlich. Als zentrale Schaltstelle für Smart Home Geräte dient CastleHUB, der die Geräte mittels Funk miteinander verbindet.

CastleHUB beherrscht verschiedene Funkstandards, so dass Leuchten des Philips Hue oder Osram Lightify Beleuchtungssystems damit gesteuert werden können. Dasselbe trifft auf viele Markengeräte zu, darunter Rauchmelder und Heizkörper-Thermostate. Amazon Instant Video, YouTube und Netflix sind ebenfalls mit Cortana kompatibel.

Die Vorteile von Cortana

Die Mehrheit der User berichtet, dass Cortana von allen Sprachassistenten die angenehmste Stimme habe. Sie klingt fast wie die einer natürlichen Person und wirkt nicht nervig. Zudem kann Cortana ausgesprochen witzig sein.

Auf (nicht ganz ernst gemeinte) Fragen wie zum Beispiel: „Hey Cortana, willst Du mich heiraten?“ oder „Hey Cortana, was denkst du von Alexa?“ oder „Hey, Cortana, halt die Klappe!“ kommen Antworten, mit denen mancher User nicht rechnen würde. Manchmal kann sich daraus sogar ein regelrechter Dialog entwickeln.

Die Nachteile von Cortana

Die natürliche, angenehme Stimme und die witzigen Antworten auf einige Fragen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sprachassistent Microsoft Cortana einige ganz entscheidende Nachteile hat. Das Programm ist zu einem Schattendasein verdammt und führt wirklich in keinem Bereich.

Im Bereich Smart Home gibt es einfach zu wenige Geräte, die speziell Cortana unterstützen. Welcher Kunde würde Cortana für sein Smart Home auswählen, wenn es hierzulande noch nicht einmal Lautsprecher dafür gibt. Ähnlich trübe sieht die Situation bei mobilen Endgeräten aus. Besitzer des iPhone verwenden lieber Siri, den Sprachassistenten von Apple und die ein Android Gerät haben, den Sprachassistenten von Google. Smartphones mit Windows Betriebssystem sind vom Aussterben bedroht. Selbst auf Desktop PCs kommt am häufigsten der Sprachassistent von Google zum Einsatz, weil Google Chrome zu den am häufigsten verwendeten Browsern gehört.

Erschwerend kommt noch dazu, dass Sie ein Microsoft Konto besitzen müssen, um Cortana zu benutzen. Ohne Registrierung sind nur ein paar Grundfunktionen zugänglich. Wenn Sie auf Ihrem Android oder iOS Smartphone Cortana verwenden wollen, müssen Sie die App herunterladen. Die ist aber zum Teil nur auf Englisch erhältlich. Da ist es doch viel bequemer, die bereits vorhandenen Sprachassistenten zu nutzen.

Eigentlich ist das schade, denn Cortana hat definitiv Potential. Leider wissen das noch zu wenige Menschen. Die Firma Microsoft ist zwar Marktführer bei Betriebssystemen für PC und Büroprogrammen, auf dem Gebiet der Sprachassistenten versagt sie jedoch, ähnlich wie auch bei Betriebssystemen für mobile Endgeräte oder Suchmaschinen.

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